Private Krankenversicherung (PKV)
Nur unter gewissen Voraussetzungen hast Du die Möglichkeit Dich in der PKV zu versichern.
Sofern Du als „freiwillig versichert“ giltst, kannst Du zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung wählen.
In der Regel haben die folgenden Personengruppen diese Wahlmöglichkeit:
- Beamte
- besserverdienende Angestellte (in 2023 über 66.600 € Jahresbruttoeinkommen)
- Selbstständige
- Grenzgänger*innen in die Schweiz
- Student*innen
Umfangreiche Leistungen in der privaten Krankenversicherung
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) stellt in Deutschland sicherlich eine gute Grundversorgung dar. Allerdings bestehen in einigen Bereichen Versorgungslücken. Bei stationären Aufenthalten hast Du lediglich Anspruch auf die Unterbringung in einem Mehrbettzimmer. Zudem werden die Kosten für die Behandlung durch den Chefarzt nicht erstattet. Auch im Zahnbereich kommt es zu deutlichen Einschränkungen des Versicherungsschutzes. Hier leistet die gesetzliche Krankenkasse max. 60 % der zu bezahlenden Rechnung. Bei hochwertigen Zahnersatzmaßnahmen, wie z. B. bei Implantaten, bleibst Du auf dem Großteil der Kosten sitzen.
Innerhalb der privaten Krankenversicherung werden umfangreiche Leistungen bei stationären Aufenthalten, im Bereich Zahnersatz und Zahnvorsorge sowie in vielen weiteren Leistungsbereichen geboten. Des Weiteren bieten die privaten Krankenversicherungen sog. Beitragsrückerstattungen an. Hierdurch erhältst Du als Kund*in einen Teil der gezahlten Beiträge wieder zurück, sofern für das vorige Kalenderjahr keine Rechnungen eingereicht wurden. In vielen Tarifen können sogar Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch genommen werden, ohne dass die Beitragsrückerstattung seitens der Versicherung gestrichen wird.
PKV oder GKV — Was ist die bessere Wahl?
Ob sich die private Krankenversicherung für Dich lohnt, hängt von verschiedenen Kriterien ab. Bei der Wahl sollte Einiges berücksichtigt werden, wie beispielsweise die Familienplanung. Zudem sollte bei der Entscheidung für eine private Krankenversicherung das Augenmerk auf die Beitragsstabilität des Versicherers gelegt werden. Nur wer einen beitragsstabilen Versicherer wählt, kann auch in Zukunft mit niedrigen Beiträgen rechnen. Indizien für einen beitragsstabilen Anbieter sind gute Bilanzkennzahlen und eine solide Tarifpolitik.
Beitragssteigerungen im Rentenalter
Sowohl in der PKV als auch in der GKV steigen die Beiträge stetig – Grund hierfür ist jedoch nicht Dein Alter. Die Beitragsanpassungen sind abhängig von vielen (wirtschaftlichen) Faktoren. Hierzu zählen u. a. die Inflation, steigenden Kosten in der Gesundheitsversorgung sowie der stetige medizinische und technische Fortschritt. All diese Kosten müssen von den Krankenversicherungen – egal ob private oder gesetzliche Krankenversicherung - aufgefangen werden. Damit die Behandlungskosten weiterhin von den Versicherungen übernommen werden können, sind Beitragsanpassungen notwendig.
Zur Vermeidung „unnötiger“ Beitragserhöhungen empfiehlt sich die Wahl eines beitragsstabilen Krankenversicherers bzw. Tarifs.
Neben dem eigentlichen Beitrag zu den tariflich vereinbarten Leistungen, muss die private Krankenversicherung einen zusätzlichen Zuschlag in Höhe von 10 % bis zum 60. Lebensjahr erheben. Dieser Zuschlag wird gesetzlich von der Bundesregierung vorgeschrieben. Kommt es im Alter zu Beitragserhöhungen oder fallen die Beiträge grundsätzlich zu hoch aus, kann der Vertrag neu kalkuliert werden, wobei der angesparte 10%ige Zuschlag (inkl. Zinsen) in dieser neuen Kalkulation berücksichtigt wird.
Ab dem vollendeten 60. Lebensjahr muss man als privat Versicherte*r diesen Zuschlag nicht mehr zahlen. Des Weiteren wird im Rentenalter das Krankentagegeld nicht mehr benötigt, somit entfällt ab diesem Moment auch der Beitrag für diesen Tarifbaustein.
Eine weitere Möglichkeit zur Reduktion des Beitrages im Rentenalter ist der sogenannte Beitragsentlastungstarif. Mit Hilfe des Beitragsentlastungstarifs wird ein fester Betrag
abgesichert, um den sich der Tarifbeitrag in der Zukunft (bspw. im Rentenalter) reduziert.
Beispiel: Ein 30-jähriger Kunde zahlt heute ca. 50 € Monatsbeitrag zusätzlich zur Krankenversicherung für den Beitragsentlastungstarif. Durch diesen Mehrbeitrag hat dieser Kunde
heute schon die Garantie, dass sich der spätere Beitrag um ca. 200 € reduziert.
Unser Tipp: Gerade für Angestellte ist dieser zusätzliche Tarifbaustein besonders empfehlenswert, weil der Arbeitgeber sich in der Regel an diesem Mehrbeitrag beteiligt.
Gesundheitsfragen & Abschluss der PKV
Vor dem Abschluss einer privaten Krankenversicherung solltest Du – neben den bereits zuvor genannten Punkten – ganz besonders auf das Thema „Gesundheitsfragen“ achten.
Bei Abschluss eines Vertrages zur PKV wirst Du von dem jeweiligen Krankenversicherer nach Deinem Gesundheitszustand gefragt. Hierbei geht es um den aktuellen Gesundheitszustand, wie
auch um Untersuchungen, Beschwerden und Behandlungen der letzten Jahre. Die abgefragten Zeiträume sind hier von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich.
Wir empfehlen Dir daher (unbedingt!) Deinen Gesundheitszustand im Vorfeld anonym bei den Versicherern über uns prüfen zu lassen. Dieser Service ist in der Regel bei unabhängigen Versicherungsmaklern kostenfrei und unverbindlich. Hiermit stellst Du sicher, dass es beim Vertragsabschluss zu keinen bösen Überraschungen kommt und Du nicht „die Katze im Sack kaufst“. Denn die Versicherer haben die Möglichkeit falsche Angaben innerhalb eines Versicherungsantrages herauszufinden und „abzustrafen“.
Hier ein Beispiel: Ein Kunde vergisst bei Vertragsabschluss das Einrenken des Wirbelsäulenbereiches im Versicherungsantrag anzugeben, da er sich grundsätzlich gesund und fit fühlt. Der Arztbesuch war bei Vertragsabschluss bereits zwei Jahre vergangen und der Kunde hätte nicht gedacht, dass solch eine kurze und aus seiner Sicht unbedeutende Behandlung für die Versicherung eine Rolle spielt. Nachdem er bei der PKV eine Rechnung zur Erstattung eingereicht hat, entscheidet die PKV stichprobenartig zu prüfen, ob der Kunde bei Vertragsabschluss wahrheitsgemäße Angaben getätigt hat. Da er das Einrenken unwissentlich verschwiegen hatte, entscheidet die Krankenversicherung einen Risikozuschlag von über 50 € pro Monat zu veranschlagen, den der Kunde ab diesem Moment zusätzlich zu seinem Tarifbeitrag zahlen muss.
Mit einer anonymen und kostenlosen Risikovorabanfrage kann man solche Situationen vermeiden, weil man hiermit VOR Vertragsabschluss verbindlich checken lassen kann, ob bzw. zu welchen Bedingungen man bei den jeweiligen Versicherern abgesichert werden kann.
Ablauf einer anonymen Risikovorabanfrage:
Übrigens: Auch nach Vertragsabschluss sind wir gerne Deine Ansprechpartner rund um das Thema Versicherungen und Finanzen. Du musst somit nicht in den Hotlines auf die Hilfe von Sachbearbeitern warten.