Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU)
Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung bietet einen guten Basisschutz für Menschen, die sich keine Berufsunfähigkeitsversicherung leisten können oder wollen. Sie ist für überwiegend körperlich Tätige wie zum Beispiel Handwerker oder Pflegepersonal geeignet und bietet eine kostengünstige Grundabsicherung. Aber auch andere Berufsgruppen können davon profitieren.
Was ist eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung?
Die Versicherung zahlt eine vereinbarte monatliche Rente, sobald die Voraussetzungen für Erwerbsunfähigkeit vorliegen. Warum der Versicherte erwerbsunfähig ist, spielt keine
Rolle. Auch psychische Ursachen können je nach Anbieter und Tarif mitversichert werden.
Es können drei verschiedene Formen abgeschlossen werden:
Für Menschen, die ohnehin eine Absicherung für den Todesfall brauchen, kann die EU-Versicherung als Zusatz der Risikolebensversicherung günstiger sein als zwei separate Verträge. Wer keine Angehörigen absichern muss oder bereits eine Risikolebensversicherung hat, kann eine eigenständige Erwerbsunfähigkeitsversicherung abschließen.
Für wen eignet sich eine EU-Versicherung?
Für selbstständige Unternehmer ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung ebenfalls eine interessante Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Denn bevor die BU-Versicherung zahlt, prüft sie, ob Selbstständige ihren Betrieb theoretisch so umorganisieren könnten, dass Angestellte Tätigkeiten übernehmen, die der Versicherte selbst nicht mehr schafft. Darüber, ob eine solche Umorganisation zumutbar ist, gibt es oft Streit. Im schlechtesten Fall wird die Berufsunfähigkeit erst dann anerkannt, wenn der Selbstständige überhaupt nicht mehr arbeiten kann. Deshalb können selbstständige Unternehmer erwägen, von vornherein die preiswertere Erwerbsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.
Wie sieht es mit dem gesetzlichen Schutz aus?
Im Leben kommt es oft anders als geplant, daher ist Einkommensschutz besonders wichtig. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente ist deutlich niedriger als Dein Einkommen und wird erst nach fünf Jahren Arbeitstätigkeit gewährt. Wer gar nicht oder nicht mehr in vollem Umfang arbeiten kann, muss also mit hohen Einkommensverlusten rechnen. Gegen dieses finanzielle Risiko bietet Ihnen die Erwerbsunfähigkeitsversicherung Schutz.
Die EU-Absicherung sichert Dich nicht nur gegen Unfälle und körperliche Schäden ab, sondern springt auch bei psychischen Erkrankungen ein. Die machen inzwischen mit etwa 43% die größte Gruppe aller Krankheiten aus: Sie haben sogar Herz-Kreislauf- sowie Skelett-Muskel-Bindegewebserkrankungen (z.B. Rückenprobleme) überholt, die vor 30 Jahren noch führend waren.
Als Angestellte*r besteht die Möglichkeit, Dein Einkommen im Zuge der betrieblichen Altersvorsorge abzusichern. Steuer- und Sozialversicherungsersparnisse machen die Erwerbsunfähigkeitsversicherung besonders attraktiv.
Was bedeutet Erwerbsunfähigkeit?
Erwerbsunfähigkeit bedeutet, dass Du aufgrund einer geistigen oder körperlichen Beeinträchtigung gar nicht mehr oder nur stark eingeschränkt am Berufsleben teilnehmen kannst.
Wann zahlt eine EU-Versicherung?
Wenn die versicherte Person nicht mehr in der Lage ist, einer regelmäßigen Arbeit nachzugehen. Genau genommen bedeutet das, dass man keine sechs Monate am Stück irgendeiner Erwerbstätigkeit für mindestens drei Stunden täglich nachgehen kann. Die Art, die Schwere und das Ausmaß der Krankheit, die zur Erwerbsunfähigkeit führen, müssen ärztlich nachgewiesen werden und allgemein anerkannten medizinischen Erkenntnissen entsprechen.
Ist eine EU-Versicherung für mich sinnvoll?
Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung sichert Dich gegen das Risiko Erwerbsunfähigkeit ab. Das ist auf jeden Fall sinnvoll, denn fast jeder vierte Berufstätige muss aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Und selbst bei voller Erwerbsminderung deckt die gesetzliche Erwerbsminderungsrente nur rund die Hälfte des Nettogehaltes ab (in Abhängigkeit verschiedener Faktoren).